Konzeption

Dort sind die freigelegten architektonischen Relikte der Sülchener Vorgängerbauten – die Apsiden der ottonischen und romanischen Kirche – zugänglich. Sind die historischen Wände der Unterkirche bereits schon für sich aussagekräftiges Zeugnis, so werden sie in der neuen Museumskonzeption durch eine mediale Präsentation zugleich zu Bild- und Bedeutungsträgern. In Projektionen werden die Baugeschichte der Kirche, die Ausdehnung des frühmittelalterlichen Gräberfelds, aber auch die Alltagskultur und der Glaubenshorizont der in Sülchen bestatteten Menschen nachvollziehbar.

Die ausgestellten Grabfunde ermöglichen es, tief in die Geschichte Sülchens zu blicken. Im Raum des Frühmittelalters werden unter dem Titel „Lebenswelt und Jenseitshoffnung. Grabbeigaben des Frühen Mittelalters“ reiche Grabausstattungen aus der Mitte des 6. bis in die 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts präsentiert. Die Funde weisen aus, dass die Gegend um Rottenburg nicht nur seit vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war, sondern zu den wichtigen Schauplätzen der Christianisierung Alamanniens zählt. Die aus dem späten Mittelalter und dem Barock erhaltenen Grabbeigaben sind in einem zweiten Raum unter dem Titel „Private Trauer und kirchlicher Trost. Barocke Bestattungskultur“ ausgestellt. Sie berichten von dem sozialen Status der Verstorbenen und den damaligen Bestattungsriten, zeigen aber auch den Wandel von Amts- und Heiligkeitsidealen sowie Entwicklungen in der Laien- und Volksfrömmigkeit. Alle Grabbeigaben öffnen ein Fenster in die Alltagswelt und Kultur der Menschen vergangener Zeiten und berühren eine Menschheitsfrage, die über den Wechsel geschichtlicher Epochen hinaus nichts an Aktualität verloren hat: die Frage nach Tod und Jenseits, nach dem „Was kommt danach?“

Die Ausgrabung und die singulären archäologischen Funde verbunden mit der modernen Didaktik machen die Geschichte des traditionsreichen Ortes Sülchen im musealen Teil der Kirche für Besucher erlebbar. Damit ist die Sülchenkirche heute Gotteshaus und zugleich reiche Erinnerungs- und Erlebnisstätte.

Multimediale Ausstellungspräsentation

Damit die in der Sülchenkirche gefundenen Grabbeigaben nicht stumm bleiben, erwartet die Besucher eine eindrückliche multimediale Präsentation in der Unterkirche.

Dort werden nicht nur geschichtliche Daten, sondern auch die jeweiligen Menschen, ihre Alltagskultur und ihr Glaubenshorizont lebendig. Bildprojektionen und Audioeinspielungen machen Ausflüge zu anderen Kunstorten, holen bedeutende historische Persönlichkeiten ganz nah heran und lassen renommierte Experten zu Wort kommen. Die museale Ausstellung der Sülchener Schätze ist Zweigstelle des Diözesanmuseums Rottenburg.

Team

Diözesankonservatorin Dr. phil. Melanie Prange

Leitung
T: 07472 922-180
museum@bo.drs.de

Zur Person
Matthias Raidt

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Telefonische Führungsanmeldungen
Mo–Fr, jeweils 9–12 Uhr
Telefon: 0160 1635388
mraidt@bo.drs.de

Zur Person
Hildegard Weidenauer

Sekretariat
Telefon: 07472 922-180
HWeidenauer@bo.drs.de

Guides: Andrea Bachmann, Matthias Reuther, Jörg Widmann

Publikationen

Einblicke

Mit dem Panorama 3D-Rundgang oder unserer Sammlung kurzer Video-Dokumentationen zur Sülchenkirche.

Panorama 3D-Rundgang

Presse

Pressefotos zum Download (nach dem Vergrößern mit rechter Maustaste das Bild speichern oder alle Bilder als ZIP-Archiv [95MB] laden).