Die Diözesankonservatorin und Leiterin des Diözesanmuseums Dr. Melanie Prange stellt in ihrem Vortrag »Schimmernde Tempel. Klösterliche Schatzkunst des Mittelalters im Südwesten« die Klosterschätze der Abteien Zwiefalten und Reichenau vor. Diese sind zentrale Beispiele für die mittelalterliche Schatzkunst in Südwestdeutschland.

In der Chronik des Mönchs Berthold (1137/38) wird die Kirche des Benediktinerklosters Zwiefalten als schimmernder Tempel bezeichnet. Es werden goldene Kronen, silberne, kristallene und elfenbeinerne Gefäße, Edelsteine und seidene Wandbehänge beschrieben. Mit ihrem reichen Schmuck vergegenwärtigte die Klosterkirche von Zwiefalten den Tempel des Himmlischen Jerusalems. Als himmlischer Abglanz machten die kostbaren Gefäße das sinnlich greifbar, was nicht greifbar ist: die Wirkmacht Gottes und der Heiligen.

Im Jahr der großen Landesausstellung »Welterbe des Mittelalters. 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau« nimmt der Vortrag über die Schatzkunst eine Kunstgattung in den Blick, die für die Ausgestaltung der Liturgie, den Glaubenshorizont und das Selbstverständnis der Abteien grundlegend war. Vor dem Hintergrund eines über Jahrhunderte gesammelten Wissens entstanden in den Klöstern Objekte von herausragender Kunstfertigkeit und theologischer Aussagekraft, die bis heute staunen lassen.

Der Vortrag findet im Rahmen der 71. Jahrestagung der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg statt.

Termin: Donnerstag, 27. Juni 2024 um 20 Uhr

Ort: Rottenburger Festhalle

Eintritt frei.