Jeez Martin!

Everyone knows him! St. Martin, who shared his coat with a beggar. But who was this Martin anyway? Let’s roll up the whole story again.


The other view: What lies behind things in medieval paintings

Porridge, toilet brush, post horn? What's behind the things in medieval paintings.

In the guided tour series The Other View, Kunsthalle curators and art educators, together with representatives of a particular field, take a look at a work of art and open up unusual perspectives.

Whether it is fortifying food for a freshly baked mother or the most precious gift wrappings for the hoped-for saviour – medieval paintings are full of objects and gestures that often seem strange to us today.

Together, Dr Iris Dostal-Melchinger, Art Inventory Diocesan Museum Rottenburg, and Dr Tamara Engert, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, devote themselves to the stories behind these objects and actions. Deciphering functions in the painted private, but above all ecclesiastical space of the 15th century.

 

Please register by email to info@kunsthalle-karlsruhe.de.

 

Date: 23 November 2022, 6:00-19:00 p.m.

Venue: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hermann-Veit-Strasse 6, 76135 Karlsruhe, Germany

With: Dr. Iris Dostal-Melchinger, Art Inventory Diocesan Museum Rottenburg, in conversation with Dr. Tamara Engert, Art Education Kunsthalle

Price: free of charge


Ein Gedenkort für Bischof Sproll

Herkunft und Werdegang

Joannes Baptista Sproll wurde am 2. Oktober 1870 in Schweinhausen bei Biberach geboren und wuchs in einfachen, bäuerlichen Verhältnissen auf. Sein Heimatpfarrer entdeckte seine Begabung und ermöglichte ihm den Besuch der Lateinschule. Nach dem Theologiestudium in Tübingen und der Priesterweihe wurde Sproll Dozent am Tübinger Wilhelmsstift, anschließend Subregens im Priesterseminar Rottenburg.

1909 ging Sproll als Pfarrer nach Kirchen, bevor ihn Bischof Paul Wilhelm Keppler drei Jahre später ins Domkapitel berief. Im Folgejahr wurde Sproll Generalvikar, 1916 Weihbischof. Ab 1912 saß er als Vertreter des Domkapitels im Stuttgarter Landtag, 1919 wurde er als Vertreter der Zentrumspartei in die Verfassunggebende Landesversammlung gewählt. Nach dem Tod von Bischof Keppler wählte das Domkapitel Sproll 1927 zu dessen Nachfolger. Es waren schwierige Zeiten: Die Weltwirtschaftskrise am Ende der 1920er Jahre führte zu einem Erstarken extremistischer Parteien, der Kommunisten und der Nationalsozialisten. Mit seiner Volksnähe und seinem offenen Charakter setzte Sproll angesichts dieser Tendenzen ganz auf die Bewahrung des tradierten Glaubens.

Geburtshaus von Joannes Baptista Sproll in Schweinhausen

Gegner des Nationalsozialismus

Bereits 1931 verurteilte Bischof Sproll in einer Erklärung der südwestdeutschen Bischöfe den Nationalsozialismus als „mit der katholischen Lehre unvereinbar“. Nachdem Hitler 1933 auf legalem Weg Reichskanzler geworden war, erkannten die deutschen Bischöfe ihn als rechtmäßige Obrigkeit an.

Ab Sommer 1934 exponierte sich Sproll als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus. Er wandte sich öffentlich in Predigten gegen zentrale Inhalte der NS-Ideologie, gegen die Vergötzung von Rasse und Blut und deutsch-völkische Tendenzen. Die Auseinandersetzungen spitzten sich ab April 1938 dramatisch zu. Bischof Sproll setzte ein öffentliches Zeichen der Verweigerung, indem er sich nicht an der Wahl über den bereits vollzogenen Anschluss Österreichs an das Reich beteiligte, um nicht gleichzeitig Nationalsozialsten in den Reichstag wählen zu müssen. Die Nationalsozialisten reagierten mit einer Welle von inszenierten, angeblich aus spontanem Volkszorn entstandenen Demonstrationen und Ausschreitungen.

Verbannung und Exil

Die Versuche der Nationalsozialisten, Sproll zu einem „freiwilligen“ Amtsverzicht zu bewegen, scheiterten: Er ließ sich von den Ausschreitungen nicht einschüchtern. Zudem solidarisierten sich Teile der katholischen Bevölkerung mit dem Verfolgten, der als mutiger „Bekennerbischof“ wahrgenommen wurde. Schließlich wurde der Bischof aus seiner Diözese verbannt. Im September 1938 fand Sproll in der Benediktinerabtei St. Ottilien in der Diözese Augsburg Zuflucht. Aufgrund der Verschlechterung seines Gesundheitszustands wechselte er Anfang 1941 ins Heilbad Krumbad. Auch im Exil nahm Sproll – soweit möglich – sein Amt als Rottenburger Diözesanbischof wahr.

Er verfasste Hirtenbriefe und blieb in Kontakt mit dem Domkapitel. 1943 vollzog er von Krumbad aus die auf große Resonanz stoßende Weihe der Diözese an Maria.

Hetzblatt „Flammenzeichen“
Hetzparole „Bischof Sproll Volksverräter“ auf dem Bürgersteig vor dem Bischöflichen Ordinariat

Heimkehr und Tod

Erst mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Zusammenbruch des NS-Regimes wurde der Weg frei für die Heimkehr des Bischofs. An der Rückkehrfeier am 14. Juni 1945 und an seinem 50. Priesterjubiläum nahmen Tausende Gläubige teil. Trotz seiner Krankheit besuchte Sproll in den folgenden Jahren viele Pfarreien in der ganzen Diözese. Das Bild des von Krankheit und Exil gezeichneten Bischofs, der wegen seiner Lähmung auf einem Stuhl durch die Menge getragen werden musste, prägte sich ins kollektive Gedächtnis ein.

Sproll betonte die Bereitschaft zur Versöhnung. Sein Wirken galt den in die Zukunft weisenden Aufgaben, dem Wiederaufbau nach den Zerstörungen, der christlichkaritativen Bewältigung der wirtschaftlichen und seelischen Not und der Integration der Heimatvertriebenen. Er starb am 4. März 1949.

Bischof Sprolls 50. Priesterjubiläum am 16. Juli 1945

Nachwirkung und Rezeption

Joannes Baptista Sproll hat sich als entschiedener, mutig die öffentliche Konfrontation suchender Gegner des Nationalsozialismus profiliert und exponiert. Gegen keinen anderen deutschen Bischof gingen die Nationalsozialisten derart massiv vor. Während andere dem Widerstand zuzurechnende Bischöfe wie der Münsteraner Bischof von Galen oder der Berliner Bischof von Preysing 1946 zu Kardinälen erhoben wurden, blieb Sproll diese Ehre verwehrt. Zwar wurde der Rottenburger Bischof nach seiner Rückkehr und in Nachrufen nach seinem Tod als „Bekennerbischof“ geehrt. Außerhalb der Diözese fanden seine mutige Haltung und sein Schicksal jedoch lange Zeit nur wenig Beachtung.

Die jüngere Forschung rückt Sproll wieder stärker in den Kontext des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. 2011 leitete die Diözese Rottenburg ein Seligsprechungsverfahren für ihn ein.

Der Gedenkort

Der Gedenkort ist Teil des heutigen Bischöflichen Ordinariats Rottenburg. Historisch handelt es sich um den Eingang in das Bischöfliche Palais, den Wohnund Arbeitsort der Rottenburger Bischöfe. Im Frühjahr und Sommer 1938, nach der Wahlenthaltung Sprolls, belagerten nationalsozialistische Gruppierungen das Palais, warfen Steine durch die Fenster und schmierten Hetzparolen auf den Bürgersteig. Über Wochen gab es lautstarke Kundgebungen vor dem Palais, die die Vertreibung, Abberufung oder den Rücktritt des Bischofs forderten.

Am 23. Juli 1938 brachen Nationalsozialisten die Pforte auf und verwüsteten die Wohnung Sprolls. Das historische Portal und der Eingangsraum verweisen damit selbst auf die – auch unmittelbar physische – Verfolgung Sprolls.

Einer der Steine, mit denen Nationalsozialisten bei der Hausstürmung 1938 die Fensterscheiben in Sprolls Arbeitszimmer einwarfen

Mediale Ausstellungspräsentation

Die Besucher erwartet eine moderne Erschließung der Lebensstationen Sprolls, aber auch des politischen Kontexts, in dem er sich bewegte. Eine mediale Präsentation sowie Objekte und Zitate veranschaulichen eindrücklich das Leben des Bischofs und sein Engagement gegen den Nationalsozialismus. Die präsentierten Treuebekenntnisse von Katholikinnen und Katholiken aus der Diözese bringen die Solidarität der Gläubigen zum Ausdruck und verdeutlichen, wie sehr die Geschichte Bischof Sprolls die Geschichte einer ganzen Diözese ist.

Die Ausstellung ist auch für Kinder, Jugendliche und Schulklassen anschaulich gestaltet. Der Gedenkort ist eine Zweigstelle des Diözesanmuseums Rottenburg.

Treuebekenntnis

THE EXPLORER:S | Dance performance by Pascal Sangl

A follow-up to the exhibition VULNERABLE

As a follow-up to the exhibition VULNERABLE, three astronaut:s land at the Diözesanmuseum Rottenburg and take the audience on a weightless journey through dance, projection and being.
In a world inspired by deep-sea exploration and space tourism, the EXPLORER:S open the audience’s eyes to their very own perception of the everyday and the supernatural.

Dates: Saturday, 17.09.2022, 8 p.m. (followed by artist:s talk) + Sunday, 18.09.2022, 7 p.m.

THE CREW
Dance Martina Gunkel, Luciana Mugei, Jeff Pham
Costume Marie Freihofer, Laura Yoro
Video projection Lieve Vanderschaeve
Concept & Choreography Pascal Sangl
Text Anna Wulffert

Photos © Eric James McDermott

Photos © Dominique Brewing / as part of the “Interventions II” festival of the Stuttgart independent dance and theatre scene


Finissage VULNERABLE - VERLETZLICH with artist conversation

Learn more - in a personal exchange with the winners of the art competition VULNERABLE - VERLETZLICH.

11 artists will present their works in the Diocesan Museum. The focus will be on works from the current special exhibition as well as works that were shown in the tandem exhibition in Stuttgart (St. Maria). There will be room for questions, lively conversations and discussions.

The event is planned – with small breaks – to last until the early evening. The afternoon will be musically accompanied by Anna Ohlmann (saxophone) from Stuttgart.

Interested parties are cordially invited to attend the discussions.

We look forward to ending a successful and multi-faceted exhibition in Rottenburg together.

Please register – up to 4 days before the start of the event – at museum@bo.drs.de or by telephone on 07472-922-180.
Alternatively, you can register online via our event programme.

Information on the competition, (tandem) exhibition and prize winners can be found at:
https://dioezesanmuseum-rottenburg.de/vulnerable-preistraegerinnen/

Picture:
Moritz Urban, FORT COMFORT, Intervention, 2022. Photo: Kai Loges, die arge lola


Vulnerable - danced, improvised

Finissage of the exhibition "Vulnerable" in St. Maria, Stuttgart

The Stuttgart part of the exhibition “Vulnerable” will end on 24 July 2022 “danced, imprivatised”. The internationally renowned choreographer, dancer and dance educator Yahi Nestor Gahe will interpret the Vulnerable in a dance improvisation. He will be accompanied by the Rottenburg Cathedral organist Ruben J. Sturm with improvisations on the organ. This will be a dignified and artistically demanding end to the extraordinary exhibition in St. Maria.

Music: Prof. Ruben J. Sturm (Cathedral organist / Professor for organ literature playing and organ improvisation; Rottenburg).

Dance: Yahi Nestor Gahe (choreographer / dancer / dance teacher; Stuttgart)

Admission for young people aged 12 and over is €5, adults pay €10.


Vernissage „Vulnerable“

The special exhibition “Vulnerable” goes into the next round: last Sunday, 19.06, after St. Mary’s, now the second part of the exhibition was ceremoniously opened in the Diocesan Museum! After a varied programme – with musical accompaniment by Anna Ohlmann – the guests were able to get a first impression of the winning entries of the art competition (including the three main prize winners). The team of the Diocesan Museum would like to thank everyone for the lively interest and the stimulating exchange!


Schätze aus der Sülchenkirche – Der vergessene Code

The Forgotten Code

A fiery dragon in Sülchen? Matthias Raidt has three hours to decipher a code or the dragon will be awakened. Will he succeed?

The video is part of the series Treasures from the Sülchen Church.

Segreti accenti

Summer concert at the Diocesan Museum in cooperation with the Rottenburg Music School

Sunday, 24 July 2020, 7 pm

Segreti accenti

Italian and Spanish music from the Renaissance and early Baroque periods

Duo Cantar alla Viola
Nadine Balbeisi, voice
Fernando Marín, viola da gamba

Towards the end of the 16th century, a new type of vocal music emerged in Italian art music alongside the polyphony that had prevailed until then: solo singing accompanied by one or more instruments. At the princely court of Ferrara, this style was called musica segreta because of its exciting novelty and exclusivity. Polyphonic pieces were often subsequently adapted for monodic performance, such as the three-part villanelles by Luca Marenzio or the three- to four-part tonos humanos by Juan Blas de Castro, which are heard in concert. The members of the ensemble Concerto delle Donne, made up of ladies of the court, were challenged by the new trend to develop their singing technique to the point of virtuosity; in doing so, they encouraged other female singers to venture into professional careers for the first time in music history. Their concerts also inspired composers such as Giulio Caccini in Florence, who is considered the founder of opera. His two daughters Francesca and Settimia were not only successful singers but also became known as composers. Francesca wrote several operas, one of which has survived, and in 1618 a Libro delle musiche, published in print, with solo songs and duets, from which the two pieces in the evening are taken. Her sister Settimia Caccini took on the role of Venus in Claudio Monteverdi’s opera L’Arianna and was praised for it by the composer for her “superhuman grace and angelic voice”. Fortunately, some of her songs have been preserved in a manuscript in the archives of the Lobkowicz noble family in Prague.

The Jordanian-American soprano Nadine Balbeisi began her international career from Germany. Her repertoire ranges from 14th century music to a variety of classical operatic roles. She has received international awards and grants, currently funding for a research project on 17th century Italian music from the German Music Council. Her CD “Lamentarium” with the Ensemble Atalante was voted “Recording of the Year 2011” by Musicweb International.

She also shows her versatility in the trio “Viola da Samba”.

The gambist and cellist Fernando Marín, who comes from Alicante in Spain, specialised in string instruments of the Renaissance and Baroque periods in historical performance practice, earned his doctorate at the University of Barcelona with a dissertation on the Spanish vihuela de arco and conveys his research results and instrumental art in several solo CDs. In the duo “Cantar alla Viola”, which was founded in 2005 and has already recorded several CDs with Spanish, Italian and English music, Marín brings the now forgotten art of song accompaniment with a string instrument to perfection, thanks to a special bowing technique also with polyphonic chords and tone sequences. In Rottenburg, he will play on a vihuela de arco modelled on a historical instrument.

Free admission, donations requested.


Catholic Day 2022

Catholic Day 2022

The team of the Diocesan Museum looks back on an eventful, interesting and colourful Katholikentag. The museum was able to organise a total of two exhibitions and eight cultural events, and was also represented with its own stand in the Stadtgarten. The response was positive throughout! The vernissage in St. Mary’s, where the winners of the art competition “Vulnerable” were honoured by Bishop Fürst, the photo exhibition “Next door” in St. Agnes as well as the diverse artistic and musical offerings in the city met with great interest. The events stimulated exchange and reflection, but also invited people to celebrate and marvel. We would like to thank all the cooperation partners and the numerous artists for their commitment and good cooperation, which also made the Katholikentag a success for art and culture!