Diözesanmuseum Rottenburg
Das Diözesanmuseum versteht sich als Ort der Begegnung und des lebendigen Austauschs, in dem über das Medium Kunst auf religiöse und gesellschaftliche Fragen eingegangen wird. Das umso mehr, da das Museum auch Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst präsentiert, die mit den traditionellen christlichen Bildwerken in Dialog treten. Gerade der Diskurs mit den aktuell Kunstschaffenden spielt im Selbstverständnis der Einrichtung eine große Rolle.
Zeitgenössische Kunst und Kunstvermittlung
Im Januar 2022 wurde der neue Arbeitsbereich Zeitgenössische Kunst und Kunstvermittlung gegründet. Er dient dem Dialog mit unterschiedlichsten Besuchergruppen und Institutionen sowie der Kommunikation mit den aktuell Kunstschaffenden.
Sülchenkirche
Die Friedhofskirche Sülchen ist lebendiges Glaubenszeichen, historisches Zeugnis und archäologische Besonderheit zugleich. Um der Bedeutung des Ortes Rechnung zu tragen und die herausragenden Funde am ursprünglichen Ort zu präsentieren, wurde im Zuge der jüngsten Renovierung ein moderner Ausstellungsbereich in der Unterkirche eingerichtet, der Zweigstelle des Diözesanmuseums Rottenburg ist.
Bischof-Sproll-Gedenkort
»Wir dürfen nicht sorglos sein«. Joannes Baptista Sproll (1870–1949)
Im Frühjahr und Sommer 1938, nach der Wahlenthaltung Sprolls, belagerten nationalsozialistische Gruppierungen das Palais, warfen Steine durch die Fenster und schmierten Hetzparolen auf den Bürgersteig. Über Wochen gab es lautstarke Kundgebungen vor dem Palais, die die Vertreibung, Abberufung oder den Rücktritt des Bischofs forderten. Am 23. Juli 1938 wurde die Pforte aufgebrochen und die Wohnung Sprolls gestürmt und verwüstet. Die historische Pforte und das Foyer verweisen damit selbst auf die – auch unmittelbar physische – Verfolgung Sprolls.
Kunstinventarisierung
Im Mai 2015 wurde die Fachstelle für Kunstinventarisierung ins Leben gerufen, die organisatorisch an das Diözesanmuseum Rottenburg angebunden ist und eng mit anderen Abteilungen des Bischöflichen Ordinariats zusammenarbeitet (Liturgie, Kirchliches Bauen). Kernaufgabe der Fachstelle ist die flächendeckende Inventarisierung von Architektur, Kunst‐ und Kulturgut, um (weiterem) Verlust und/oder Verfall vorzubeugen und historische Kontexte zu verdeutlichen.