Veranstaltungen

Warum Kunstinventarisierung?

Im Mai 2015 wurde die Fachstelle für Kunstinventarisierung ins Leben gerufen, die organisatorisch an das Diözesanmuseum Rottenburg angebunden ist und eng mit anderen Abteilungen des Bischöflichen Ordinariats zusammenarbeitet (Liturgie, Kirchliches Bauen). Kernaufgabe der Fachstelle ist die flächendeckende Inventarisierung von Architektur, Kunst‐ und Kulturgut, um (weiterem) Verlust und/oder Verfall vorzubeugen und historische Kontexte zu verdeutlichen.

Von Beginn an war die Kunstinventarisierung primär als Dienstleistung für die Gemeinden konzipiert. Daher werden den Zuständigen vor Ort Kurzinventare sowie Bildmaterial zur Fortführung und Pflege der Fahrnisverzeichnisse zur Verfügung gestellt. Nicht zuletzt soll die Inventarisierung eine versierte Basis für die wissenschaftliche Aufarbeitung christlicher Kunstgüter in der Diözese schaffen.

Wie und was wird inventarisiert?

Die Inventarisierung der Kirchengemeinden erfolgt in der Regel dekanatsweise. Eine geographische oder hierarchische Abfolge ist nicht vorgesehen. Sondertermine an zusätzlichen Standorten finden dann statt, wenn dringender Handlungsbedarf besteht. Hierzu zählen primär: Profanierungs‐ und Sanierungsmaßnahmen, konservatorische Probleme, Substanzverlust, zu befürchtende Schäden an Kunst‐ und Kulturgut.

Alle Gemeinden werden vorab schriftlich und telefonisch über den anstehenden Besuch und die geplante Dokumentation informiert. Im Rahmen der Inventarisierung werden alle Sakralräume und angegliederte Gebäude mit ihren Ausstattungen erfasst. Dies beinhaltet die Architektur (Außen‐ und Innenraum), die künstlerische Kirchenausstattung (Altäre, Gemälde, Skulpturen etc.) und die Sakristei‐Inhalte (u. a. Liturgisches Gerät, Reliquiare, Paramente und sonstige Textilien). Auch Dachböden, Kellerräume und sonstige dezentrale Depots werden mit ihren Beständen berücksichtigt.

Im Vordergrund steht die fotografische Dokumentation aller Objekte; begleitend werden Aufmaß, Standort, Material, Ikonografie und Zustand festgehalten. Die Zusammenführung und Archivierung der erhobenen Daten erfolgt in einer – nicht öffentlichen – Datenbank. Sie soll Grundlage für eine spätere wissenschaftliche Aufarbeitung sein. In einem letzten Arbeitsschritt erhalten die Gemeinden ein Kurzinventar mit grundlegenden Objektdaten sowie vollständigen Bilddaten (analog und digital). Die Inventarisierung ist für alle Gemeinden kostenfrei.

Beratung

Im Zuge der Erfassung berät die Fachstelle die Kirchengemeinden bei konservatorischen und inhaltlichen Fragen zu einzelnen Kunstwerken. Bedenken in Bezug auf Lagerung und Zustand, Fragen zu Reinigung und Schädlingsbefall sind häufige Themen, die an die Fachstelle herangetragen werden. Wie groß der Handlungsbedarf in diesem Bereich ist, zeigen zahlreiche Dachböden, Depots und Lagerräume der bisher inventarisierten Dekanate mit zum Teil sehr schlechten – aber auch sehr guten – Lagerungsbedingungen. Im Bedarfsfall leisten die Mitarbeiter*innen Ersthilfe, leiten Notsicherung und Sofortmaßnahmen vor Ort an und vermitteln Kontakte zu Restaurator*innen.

Fragen und Antworten

Eine erste Hilfestellung zu allen grundlegenden Fragen der Lagerung, Reinigung und dem Erhalt von Kunst‐ und Kulturgut finden Sie in unserem Leitfaden zum Umgang mit Kunst‐ und Kulturgut in den Kirchengemeinden der Diözese Rottenburg‐Stuttgart.

Gerne stehen unsere Mitarbeiter*innen auch telefonisch oder per Mail für eine weiterführende Beratung zur Verfügung.

Anregungen zur aktiven Einbindung von Kunstobjekten in die pastorale Arbeit sind in unserem KunstImpuls zusammengestellt.

In unserer jährlichen Veranstaltungsreihe Kirchenkunst Hautnah! können Sie Dachbodenfunde und Kirchenschätze ganz unmittelbar im Rahmen von Vorträgen im Diözesanmuseum erleben.

Team

Bei allen Fragen zur Inventarisierung und der Pflege von Kunst- und Kulturgut stehen Ihnen gerne zur Verfügung:

Diözesankonservatorin Dr. phil. Melanie Prange

Leitung
T: 07472 922-180
museum@bo.drs.de

Zur Person
Christine Bozler-Kießling M. A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin / Ansprechpartnerin für museumsdidaktische Fragen
T: 07472 922-306
cbozlerkiessling@bo.drs.de

Publikationen
Dr. phil. Iris Dostal-Melchinger

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
T: 07472 922-304
Idostalmelchinger@bo.drs.de

Publikationen
Sebastian Eckert M. A.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
T: 07472 922-303
seckert@bo.drs.de

Publikationen
Dr. Nadine Niester

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
T: 07472 169 960
nniester@bo.drs.de

Publikationen

Downloads

Fundstücke

Publikationen

Mitgliedsgabe des Kunstvereins der Diözese Rottenburg-Stuttgart, hg. vom Kunstverein, dem Diözesanmuseum und dem Bischöflichen Bauamt der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Jg. 2018/19, Ostfildern 2020.

Venhorst, Erik (2015): Kostbares Gefäß zum Sprechen gebracht. In: Katholisches Sonntagsblatt,
Ausgabe 27, S. 40.

Dostal-Melchinger, Iris (2015): »Schöne Arbeit« für des Priesters geistliche Hochzeit. Ein filigranes Krönle im Karton gefunden. In: Katholisches Sonntagsblatt, Ausgabe 29, S. 37.

Bozler-Kießling, Christine (2015): Das Schweißtuch der Veronika – Das wahre Antlitz Christi? In:
Katholisches Sonntagsblatt, Ausgabe 31/32, S. 46.

Venhorst, Erik (2015): Spender der Krankenkommunion in Zeiten der Pest – Der standhafte Karl Borromäus. In: Katholisches Sonntagsblatt, Ausgabe 35, 2015, S. 36.

Dostal-Melchinger, Iris (2015): Kartuschendecke mit Opferaltären – Ein Bekenntnis zur Feier der Eucharistie. In: Katholisches Sonntagsblatt, Ausgabe 40, 2015, S. 38.

Bozler-Kießling (2015): Horber Johannesschüssel – Das Haupt in der Schale. In: Katholisches
Sonntagsblatt, Ausgabe 44, S. 38.

Venhorst, Erik (2016): Seltenes Erbe des ehemaligen Paulinenklosters – Tschenstochau in Kiebingen.
In: Katholisches Sonntagsblatt, Ausgabe 4, S. 42.

Eckert, Sebastian (2016): Messweinwärmer, ein vergessenes Gerät – Sicher geborgen wie in der Arche.
Katholisches Sonntagsblatt, Ausgabe 31/32, S. 45.

Dostal-Melchinger, Iris (2016): Die Beichtstuhlfensterwand von Joachim Sauter in Wurmlingen bei Rottenburg. In: Katholisches Sonntagsblatt, Ausgabe 37, S. 38f.

Venhorst, Erik (2016): »Liebe sei Tat« – Was eine alte Figur zu erzählen hat. Der wohltätige Vinzenz von Paul. In: Katholisches Sonntagsblatt, Ausgabe 40, S. 42.

Bozler-Kießling, Christine (2016): Der Pelikan als Sinnbild christlicher Nächstenliebe – Vom
Eselsschreier zum Christussymbol. In: Katholisches Sonntagsblatt, Ausgabe 47, 2016, S. 38f.

Dostal-Melchinger, Iris (2017): Missionssammeldosen im Wandel – Der langsame Abschied vom
»Nickneger«. In: Katholisches Sonntagsblatt, Ausgabe 2, S. 36.

Dostal-Melchinger, Iris (2018): Furcht einflößende Folterinstrumente auf samtweichen Polstern. »Arma Christi« – Jesu Leiden meditieren. In: Katholisches Sonntagsblatt, Ausgabe 12, S. 42.

Dostal-Melchinger, Iris (2018): Bilder der Verehrung Christi: Messkelche aus Blüten und Blättern. In:
Katholisches Sonntagsblatt, Ausgabe 21, S. 40f.

Bozler-Kießling, Christine (2019): Bilder von den vier letzten Dingen. »das erst der Todt« als stete
Mahnung. In: Katholisches Sonntagsblatt, Ausgabe 47, S. 38.

Eckert, Sebastian (2019): Die Engelsdarstellungen in der Rexinger Pfarrkirche St. Johannes Baptist
Hingebungsvolle himmlische Heerscharen. In: Katholisches Sonntagsblatt, Ausgabe 51/52, S. 44f.