Der Gedenkort ist Teil des heutigen Bischöflichen Ordinariats Rottenburg. Historisch handelt es sich um das Foyer des Bischöflichen Palais, dem Wohn- und Arbeitsort der Rottenburger Bischöfe. Im Frühjahr und Sommer 1938, nach der Wahlenthaltung Sprolls, belagerten nationalsozialistische Gruppierungen das Palais, warfen Steine durch die Fenster und schmierten Hetzparolen auf den Bürgersteig. Über Wochen gab es lautstarke Kundgebungen vor dem Palais, die die Vertreibung, Abberufung oder den Rücktritt des Bischofs forderten.
Am 23. Juli 1938 wurde die Pforte aufgebrochen und die Wohnung Sprolls gestürmt und verwüstet. Die historische Pforte und das Foyer verweisen damit selbst auf die – auch unmittelbar physische – Verfolgung Sprolls.