Das Thema unseres Kunstwettbewerbs »Vulnerable – Verletzlich« entstand 2021 vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Durch die kriegerischen Handlungen in der Ukraine wird die Vulnerabilität des menschlichen Lebens, der Freiheit sowie der gesellschaftlichen und politischen Stabilität auf erschütternde Weise neu vor Augen gestellt.
Auch ein Entwurf unserer aktuellen Ausstellung »Shaping Faith – Fashioning Splendour. Glauben formen – Pracht gestalten« hat nun noch einmal besondere Aktualität und Relevanz bekommen. In ihren Gewändern zum Thema »Exclusion« interpretiert Amra el Gendi die Zurückweisung Joachims aus dem Tempel als Form der Abschiebung und Ausgrenzung. Bedrohung, Heimatlosigkeit und Verletzung hat die Designerin auf vielfältige Weise in Stofflichkeit übertragen: Sie experimentierte mit Loch- und Netzstoffen, andere Stoffe hat sie manipuliert und zerrissen oder wie Fetzen aneinander genäht. Ein Entwurf hat keinen Ärmel, ein anderer ist nur lose übergeworfen, die Knöpfe sind abgewetzt. Und doch war es der Designerin ein Anliegen, dass das Ensemble aus durchlöcherten Fetzen auch Stärke entwickelt. Besonders der volumenreiche rote Stoff erinnert an das Motiv des Schutzmantels und ruft den Gedanken von Solidarität und Schutz in der Gemeinschaft ins Gedächtnis.
Bedrohung, Heimatlosigkeit und Verletzung sind erneut erschütternde Realität geworden. Das Team des Diözesanmuseums bekundet seine Solidarität mit allen Menschen, deren Leben durch den Krieg eine grausame Wende erfahren hat.
Um einen Beitrag für die Unterstützung der Kriegsopfer und Flüchtlinge zu leisten, werden die Erträge aus den kommenden Veranstaltungen der »Aktion Deutschland hilft« gespendet.