Anerkennung für Grablege und St. Peter

Dr. Clemens Stroppel, Generalvikar der Diözese Rottenburg-Stuttgart, sagt anlässlich der Preisverleihung: „Für den Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg nominiert zu werden ist eine große Ehre. So freuen wir uns, dass gleich zwei Projekte der Diözese Rottenburg-Stuttgart die Aufmerksamkeit der Jury gefunden haben. Dass beide Projekte nun eine Anerkennung des Staatspreises erhalten haben, der nur einmal in der fünfjährigen Legislaturperiode des Landtags verliehen wird, freut uns sehr. Es bestätigt uns darin, für Projekte kirchlichen Bauens regelmäßig Architekturwettbewerbe auszuloben. Dadurch wird nicht nur der Kreis möglicher Architektinnen und Architekten ständig erweitert und es können auch bisher unbekannte Vertreterinnen und Vertreter des Fachs in den Blick und zum Zug kommen. Es entstehen auch überraschende Entwürfe und wir erreichen eine hohe architektonische, kirchliche und auch städtebauliche Qualität. Es werden regelmäßig zeitgemäß-zeitüberschreitende Bauprojekte realisiert, die zugleich Anregungen zum Weiterdenken und Entwickeln neuer Lösungen geben und nicht nur von kirchlicher, sondern auch gesellschaftlicher Bedeutung sind. Dass dies so hohe Anerkennung findet, ermutigt uns auf dem innovativ-kreativen und zugleich Zeichen setzenden und nachhaltigen Weg mutig weiterzugehen.“

In der Jury-Bewertung zur Bischofsgrablege heißt es: „Radikale Abstraktion hat hier zu einem Raum geführt, in dem das Mysterium von Vergänglichkeit und Auferstehung spürbar wird, ohne dass dafür aufdringliche Symbolik zum Einsatz kommt.“ In der Sülchenkirche verbindet eine Treppenanlage die Oberkirche mit den daruntergelegenen Ausstellungsflächen und dem nochmals einen Treppenlauf tiefer angeordneten Grabraum. Dieser ist der zentrale Punkt der Anlage, gestaltet als Andachtsraum mit großer Raumhöhe. „So entstand eine schlüssige Gesamtkonfiguration aus Museum, Grablege und sanierter Kirche“, urteilt die Jury. Die stimmungsvolle Atmosphäre werde durch die gezielte Abfolge der Räume, die Verwendung von Stampflehm, Juraschiefer, Travertin und Messing, durch die aufeinander abgestimmten Farbtöne, die Helligkeitskontraste sowie durch eine dezente Beleuchtung erzeugt. Der Entwurf für die Bischofsgrablege stammt von dem Büro Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT GmbH in Bregenz/Österreich.

Die zweite Anerkennung ging an die Kirchengemeinde St. Peter in Bad Cannstatt.

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