Im Rahmen des Kunstwettbewerbs der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Juli – Oktober 2021) wurden individuelle Positionen, Interpretationen und Ausdrucksformen des Vulnerablen gesucht. Ziel des Wettbewerbs war es, junge Kreative am Anfang ihrer Karriere zu fördern und eine Plattform zu bieten, um aktuelle Arbeiten einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Auf die Ausschreibung unter Schirmherrschaft von Bischof Dr. Gebhard Fürst bewarben sich rund 600 junge Kreative.  Die Vielfalt an Interpretationen beeindruckt zutiefst – sowohl in inhaltlicher als auch in formaler Hinsicht. Vorgestellt wurden zeitgenössische Kunstformen wie Installationen, Video- und Soundarbeiten, Projektionen und Performances sowie Objekte der klassischen Bildkünste, darunter Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen.

Um die eingereichten Werke aus interdisziplinärer Sicht betrachten zu können, wurde eine 10 köpfige Jury aus den Bereichen Kunst, Kultur und Theologie berufen. Nach drei intensiven Jury-Sitzungen hat das Gremium 25 PreisträgerInnen aus unterschiedlichen Genres und Kunstformen benannt. Neun Arbeiten wurden für einen Hauptpreis ausgewählt; 16 Arbeiten erhalten einen Förderpreis. Die Werke wurden übergreifend in zwei (Tandem-)Ausstellungen gezeigt: in St. Maria (Stuttgart) und im Diözesanmuseum Rottenburg.

Wir gratulieren den Preisträger:innen und bedanken uns herzlich bei allen Künstler:innen für die facettenreichen, hochwertigen und eindrücklichen Beiträge.

Allen Teilnehmer:innen wünschen wir auch weiterhin viel Erfolg, Kreativität und Energie für kommenden Herausforderungen und Projekte.

Preisträger:innen:

1. Platz:

Elisa Jule Braun

Depressed animals

Georg Lutz

The Fruits of our Land

Simon Pfeffel

Becoming Mountains

2. Platz:

Clara Alisch

LACTOLAND

Joscha Bender

The Dough

Lena Kaapke

Wasser zum Trinken

3. Platz:

Kriz Olbricht

Pyramus und Thisbe

Alina Röbke

Mother, Maiden, Whore

Förderpreise:

Christopher Amm

Im Grünen / Dolores

Katarina Baumann

DIE RELATIVEN

Vlad Lucian Brăteanu

get your shit together and stay balanced

Seonah Chae

Wind doesn‘t blow twice in the same place

Sarah Degenhardt

SUBSTITUTE

Dominik Geis

STIGMA

Eva Gentner

Boobs / o.T.

Maik Gräf

Old dreams waiting to be realized

Emese Kazár

Beweinung

Frederic Klamt

Scratchface RETURNS

Michael Kranz

myBordersJOYfence

Viktoria Kurnicki

Immer nur eine Annäherung

Nadjana Mohr

Suits_SMLXL (blue yellow pink rosa)

Moritz Urban

FORT COMFORT

Ausstellungsorte

St. Maria, Stuttgart

Ausstellungszeitraum: 27.05.2022 – 24.07.2022

Mit der Frage »Wir haben eine Kirche, haben Sie eine Idee?« wandte sich die Kirchengemeinde St. Maria 2017 an die Menschen (Öffentlichkeit?) und bekam als Antwort eine Vielzahl an Ideen zurück. Was eine Kirche außer Gottesdienstraum noch sein kann, wird im Rahmen des Konzepts St. Maria als … seitdem erprobt. Diese inhaltliche Offenheit entspricht dem Thema der Verletzlichkeit, deren Facetten ebenfalls nie vollumfänglich behandelt sein können. Zugleich ist dem Gebäude selbst Verletzlichkeit anzumerken: Die neugotische Architektur zeigt Spuren der Zeit, nicht behobene, historische Wunden, die mit den zeitgenössischen Kunstwerken in einen spannungsvollen Dialog treten. Und dies an einem Ort in der Stuttgarter Innenstadt, an dem das Leben in all seinen Facetten spürbar ist und unterschiedliche Welten aufeinanderprallen.

Künstler:innen:

Clara Alisch
Lactoland, 2021 Hauptpreis, 2. Platz

Katarina Baumann
Die Relativen, 2021 Förderpreis

Vlad Lucian Brăteanu
get your shit together and stay balanced, 2020 Förderpreis

Maik Gräf
Old dreams waiting to be realized, 2018–2021 Förderpreis

Lena Kaapke
Wasser zum Trinken, 2021 Hauptpreis, 2. Platz

Emese Kazár
Beweinung, 2020 Förderpreis

Sangchul Lee
Ohne Titel, 2021 Förderpreis

Kriz Olbricht
Pyramus und Thisbe, 2019 Hauptpreis, 3. Platz

Simon Pfeffel
Becoming Mountains, 2021/22 Hauptpreis, 1. Platz

Alina Röbke
Mother, Maiden, Whore, 2021 Hauptpreis, 3. Platz

Moritz Urban
Fort Comfort, 2021 Förderpreis

Diözesanmuseum Rottenburg

Ausstellungszeitraum: 19.06.2022 – 28.08.2022

Im Diözesanmuseum Rottenburg nimmt die Vermittlung der sakralen Kunst im heutigen Kontext einen großen Raum ein. Die Einrichtung versteht sich als Ort der Begegnung und des lebendigen Austauschs, in dem über das Medium Kunst auf religiöse und gesellschaftliche Fragen eingegangen werden kann: Zeitgenössische Kunst tritt in Dialog mit traditionellen christlichen Bildwerken und ihren Betrachter:innen. Gerade der Diskurs mit aktuell Kunstschaffenden spielt im Selbstverständnis der Einrichtung eine große Rolle.

Künstler:innen:

Christopher Amm
Im Grünen (Dolores), 2021 Förderpreis

Joscha Bender
The Dough, 2019 Hauptpreis, 2. Platz

Elisa Jule Braun
Depressed Animals, 2018–2020 Hauptpreis, 1. Platz

Seonah Chae
Wind doesn’t blow twice in the same place, 2020/21 Förderpreis

Sarah Degenhardt
Substitute, 2020 Förderpreis

Dominik Geis
Stigma, 2020 Förderpreis

Eva Gentner
Boobs / ohne Titel, 2021 Förderpreis

Frederic Klamt
Scratchface Returns, 2021 Förderpreis

Michael Kranz
myBorder’s JOYfence, 2018 Förderpreis

Viktoria Kurnicki
Immer nur eine Annäherung, 2020 Förderpreis

Oscar Lebeck
Cella, 2020/21 Förderpreis

Georg Lutz
The Fruits of our Land, 2019 Hauptpreis, 1. Platz

Fiona Marten
Ohne Titel, 2018 Hauptpreis, 3. Platz

Nadjana Mohr
Suits_SMLXL (blue yellow pink rosa), 2021 Förderpreis

Schirmherrschaft und Jury

Impressionen

St. Maria – Stuttgart

Diözesanmuseum Rottenburg

VULNERABLE – Katalog zum Kunstwettbewerb

VULNERABLE
Katalog zum Kunstwettbewerb der Diözese Rottenburg-Stuttgart 2021/2022

Vulnerabel, verletzlich – Schlagwort, Parole oder Devise? Politik, Medizin und Soziologie lassen uns das Thema täglich neu denken. Ökologie und Klimaforschung sind mehr denn je damit konfrontiert.
Die Corona-Krise hat uns auf dramatische Weise deutlich gemacht: Das gesellschaftliche Miteinander ist ein fragiles Konstrukt. Die Theologie spiegelt den Begriff im Kern: Gott ist in Jesus Christus Mensch geworden – Jesus war verwundbar. Erwächst vielleicht gerade aus dieser Verwundbarkeit Trost und Kraft?
Und die Kunst? Sie kann Statement, Reflexionsfläche, Kontroverse oder (Anti-)Ästhetik sein. Im Rahmen des Kunstwettbewerbs der Diözese Rottenburg-Stuttgart haben sich junge Künstler:innen individuell, offen und kritisch mit dem Begriff des Vulnerablen auseinandergesetzt.

Die Arbeiten der 25 Preisträger:innen werden im vorliegenden Katalog vorgestellt.

Der Katalog ist während der Ausstellungsdauer in St. Maria (Stuttgart) und im Diözesanmuseum Rottenburg erhältlich.