Mariendarstellungen im Laufe der Geschichte

Sternenkranz, Schutzmantel, Brustpanzer - Mariendarstellungen im Laufe der Geschichte

Was verbirgt sich hinter der Maria in St. Michael in Tübingen? 

In St. Michael gibt es schon seit einiger Zeit Überlegungen, um die Marienfigur in der Kirche zu ersetzen – nach Überzeugung einiger handelt es sich nämlich um keine Mariendarstellung. Damit die Gemeinde und der Kirchengemeinderat sich selbst ein Bild machen können, wird Dr. Melanie Prange, Diözesankonservatorin und Leiterin des Diözesanmuseums Rottenburg, über Mariendarstellungen im Laufe der Geschichte und die Zusammenhänge mit dem Frauenbild der jeweiligen Zeit berichten.

 

Ort: Gemeindehaus St. Michael

Datum: 13. Juni 2023, 19.15 Uhr

 

Foto: Madonna mit Krone und Zepter, 2. Hälfte 18. Jahrhundert, Hohenheim, St. Antonius, © Diözesanmuseum, Fachstelle Kunstinventarisierung

 


greifbar zart – Vernissage mit Poetry Slam

Eine Welt voller Poesie

Der Garten und die Ausstellungsräume des Diözesanmuseums werden diesen Sommer zum Schauplatz kühner Kontraste und überraschender Begegnungen.  Von zerbrechlichen Glasblasen, die auf rauen Alabasteroberflächen haften, bis hin zu Bronzefiguren, die sanfte Zartheit ausstrahlen – in den Werken von Susanne Roewer finden unterschiedlichste, scheinbar unvereinbare Materialen zu einer poetischen Einheit zusammen. Die Ausstellung greifbar zart (8. Juli – 14. Oktober 2023) zeigt in Rottenburg Skulpturen und Installationen der Berliner Bildhauerin, die den Regeln der Schwerkraft trotzen und die Betrachtende durch ihre Anmut und kraftvolle Fragilität bezaubern.

Herzliche Einladung zur Eröffnung der Ausstellung mit Poetry Slam am Samstag, 8. Juli, 18 Uhr!

Poetry Slam ist performte Bühnenliteratur. Im Garten des Museums und Priesterseminars treffen unterschiedliche Poet:innen aus ganz Deutschland aufeinander. Ein Feuerwerk aus Lyrik und Prosa, mal laut, mal leise vorgetragen. Und wer den Abend gewinnt, entscheidet wie immer das Publikum.

Moderiert wird der Abend von Asli Kücük, Landestheater Tübingen, und Wehwalt Koslovsky, Poetry Slam-Pionier und Weltmeister. Seit 1994 stand Koslovski über 2500 mal auf Bühnen in Europa, den USA und Japan. Er lebt und arbeitet als freier Bühnendichter, Rezitator, Literaturveranstalter, Vortragsreisender, Sprach- & Sprech-Coach und Kunsterzieher in Berlin.


Schöpfungsmythen in Bewegung

Für alle, die es nicht miterleben konnten oder nochmal erleben möchten – die Performance „Von unseren Anfängen erzählen. Schöpfungsmythen in Wort, Musik und Tanz“ mit Felix Grützner (Tanz) , Patrick Bebelaar (Klavier) und Julia Hölzgen (Sprechkünstlerin) ist jetzt auf YouTube:


Sakrale Kunst im neuen Kontext

Kultobjekt oder Kunstwerk?
Kommen Sie mit auf einen kleinen Rundgang durch die aktuelle Ausstellung „BANG!“ mit unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Federica Viviani!


Joannes Baptista Sproll und sein Bischofsstab

1927 wird Joannes Baptista Sproll Bischof der Diözese Rottenburg. Auf ersten Aufnahmen lässt er sich mit dem Bischofsstab seines Vorgängers Paul Wilhelm Keppler ablichten. Da es früher durchaus üblich war, den Stab des Vorgängers zu übernehmen, dachte man lange Zeit, Sproll habe keinen eigenen besessen. Wie aber ließ sich das in seiner Zeit als Weihbischof bewerkstelligen? Sprachen sich Bischof Keppler und Weihbischof Sproll am Wochenende ab, wer wann den Stab nutzen darf? Undenkbar, meint Diözesanarchivar Dr. Herbert Aderbauer und begibt sich auf die Suche.


Feierstunde im Bischof-Sproll-Gedenkort

„Ist und bleibt Vorbild im Glauben“

Mit einer Feierstunde eröffnete Bischof Dr. Gebhard Fürst am Dienstagabend die Gedenkstätte für Bekennerbischof Joannes Baptista Sproll.

Mit einer Feierstunde eröffnete Bischof Dr. Gebhard Fürst am Dienstagabend eine Gedenkstätte für seinen Amtsvorgänger Johannes Baptista Sproll, der von den Nationalsozialisten als einziger Bischof in Deutschland aus seiner Diözese verbannt worden war. Das Interesse an dem neuen Gedenkort im Bischöflichen Ordinariat war so groß, dass die im Foyer bereitgestellten Stühle nicht ausreichten, um allen einen Sitzplatz zu bieten.

Bischof Sproll und sein aus dem Glauben heraus gewonnener Widerstand gegen die NS-Diktatur dürfe nicht in Vergessenheit geraten, betonte Fürst bei seiner Begrüßung und erinnerte im Beisein des früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel daran, dass im Jahr 2006 bei einem gemeinsamen Besuch in der Gedenkstätte für die Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts in Rom einer der Steine niedergelegt worden war, mit dem die Nazis 1938 die Scheiben des Arbeitszimmers von Bischof Sproll im vormaligen bischöflichen Palais eingeworfen hatten, in dessen Eingangsbereich sich der neue Gedenkort befindet.

Gedenken braucht einen Ort

„Gedenken braucht einen Ort, gerade auch in Rottenburg, am Bischofssitz. Deshalb liegt mir die Errichtung dieser Gedenkstätte genau hier sehr am Herzen und ich freue mich sehr, dass wir hier nun einen herausragenden Gedenkort haben“, hielt Bischof Fürst bei seiner Ansprache fest und erinnerte daran, dass 2011 ein Seligsprechungsverfahren für Bischof Sproll eröffnet wurde, das „hoffentlich positiv beschieden wird“.

Die von Dr. Melanie Prange, Leiterin des Diözesanmuseums, und Dr. Herbert Aderbauer vom Diözesanarchiv unter Mitwirkung des Stuttgarter Büros „von Jacobs. Ausstellungsgestaltung – Innenarchitektur“ konzipierte Gedenkstätte lade  Besucher:innen anhand von sieben chronologisch gereihten Themenbereichen mit Texten, Bildern und Objekten zu einer Einführung in das Wirken von Bischof Sproll ein. Darüber hinaus biete die Ausstellung durch eine multimediale Präsentation die Möglichkeit, im Rahmen von Führungen noch mehr über Bischof Sproll zu erfahren.

Orientierung und Vorbild

„Die Gedenkstätte ist für eine große Öffentlichkeit konzipiert: Auch Gruppen können und sollen kommen. Insbesondere für  Schulklassen wäre ein Besuch für den Geschichts- und Religionsunterricht zum Thema christlicher Glaube und Widerstand relevant“, hob der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart hervor und verwies auf Sprolls auch für die kommende Generation Orientierung und Vorbild gebende Haltung zu Themen wie Rassismus und Nationalismus sowie auf Sprolls Einsatz für den Frieden. Von besonderer Bedeutung dabei sei, dass Bischof Sproll alles „ganz aus seinem christlichen Glauben heraus tat“, unterstrich Bischof Fürst. „Er ist und bleibt Vorbild im Glauben.“

Neben Kardinal Graf von Galen sei Sproll der einzige Bischof, der sich den Nationalsozialisten öffentlich und entschieden in den Weg stellte – und dies früher als von Galen, betonte Fürst und erinnerte, dass Sproll in der Diözese Rottenburg-Stuttgart seit Jahrzehnten von der Bevölkerung als Bekennerbischof verehrt wird, der der nationalsozialistischen Ideologie Widerstand leistete.

Außerhalb der Diözese sei Bischof Sproll jedoch leider nach wie vor zu wenig bekannt. „Wir müssen es uns deshalb weiterhin zur Aufgabe machen, seine Haltung und seine Taten allgemein bekannt zu machen: Dazu soll die Gedenkstätte beitragen“, hielt Bischof Fürst fest und verwies darauf, dass die Gedenkstätte vor diesem Hintergrund dem Bedürfnis nach Erinnerung, Rückbesinnung und auch nach dem Hereinholen in die Gegenwart Rechnung trage.

Ein besonderer Raum

Generalvikar Dr. Clemens Stroppel fasste es bei seiner Einladung zur Besichtigung der Gedenkstätte im Anschluss an den offiziellen Teil der feierlichen Eröffnung, die von einem Klarinetten-Quintett der Stadtkapelle Rottenburg musikalisch umrahmt wurde, so zusammen: Die Gedenkstätte befinde sich an dem Ort, an dem Bischof Sproll von den Nationalsozialisten abgeführt wurde, an den er nach dem Ende des NS-Regimes und der Zeit seiner Verbannung zurückkehrte, und an dem Ort, an dem er nach seinem Tode vor der Bestattung in der Bischofsgruft der Sülchenkirche aufgebahrt wurde.

Entstanden ist der neue Gedenkort so an historischer Stelle im Eingangsbereich des früheren bischöflichen Palais. „Es ist die Eingangshalle zur einstigen Wohnung des Bischofs und damit die Innenseite des großen Holzportals, das die Nazis 1938 einschlugen, als sie das Haus stürmten, um Bischof Sproll zum Verlassen seiner Diözese zu zwingen“, erinnerte Dr. Herbert Aderbauer.

Dr. Dominik Burkard, Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und Vorsitzender des Geschichtsvereins der Diözese Rottenburg-Stuttgart, ging in seinem Vortrag mit dem Titel „Rottenburg – Rom – Berlin. Der ‚Fall Sproll‘ im Fokus der Diplomatie“ anlässlich der Eröffnungsfeier der Frage nach, was seitens des Vatikans unternommen wurde, um Sproll zu Hilfe zu kommen. „Tat man überhaupt etwas oder ließ man den Rottenburger Bischof ‚im Regen stehen‘?“, stellte Burkard die Frage.

Hinweis

Der Gedenkort ist eine Zweigstelle des Diözesanmuseums in Rottenburg, bei dem es unter Telefon 07472 / 922180 und -82 sowie per E-Mail an museum-sprollgedenkort@bo.drs.de weitere Informationen gibt.


Heilige Kunst 2020/2021

Die neue Ausgabe des Jahrsbuches Heilige Kunst ist erschienen.

Mitgliedsgabe des Kunstvereins der Diözese Rottenburg-Stuttgart, hg. vom Kunstverein, dem Diözesanmuseum und dem Bischöflichen Bauamt der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Jg. 2020/21, Ostfildern 2023.

1. Auflage 2023, Paperback, mit zahlreichen Abbildungen, 427 Seiten, Format 18,5×24 cm, ISBN 978-37955-1599-0

VULNERABLE – das Schwerpunktthema dieses Bandes rekapituliert den gleichnamigen, von der Diözese Rottenburg-Stuttgart im Jahr 2021 ausgelobten Kunstwettbewerb und vergegenwärtigt verschiedene Arten von Verletzlichkeit: Eine Thematik, die besonders in der heutigen, von Krieg, Pandemie und zunehmender sozialer Ungerechtigkeit geprägten Zeit eine neue Dimension erhält. Dass Kunst stets Rede und Antwort steht, zeigt die umfangreiche Ausgabe weiterhin mit kunsthistorischen Beiträgen, Berichten vom Bischöflichen Bauamt und der Fachstelle Kunstinventarisierung. Ausstellungen der Jahre 2020/2021 in der Diözese Werden vorgestellt. Tradition hat auch der Panorama-Bilderbogen, der zahlreiche zeitgenössische Künstler präsentiert. Projekt- und Tagungsberichte, Ehrungen und Nachrufe sowie ein ausführlicher Rezensionsteil ergänzen den Band.


Schöpfungsmythen | Konzert mit Tanz

Am Sonntag, 14. Mai um 17 Uhr lädt das Diözesanmuseum dazu ein, Schöpfungsmythen in Text, Wort und Tanz zu erleben. Die Schöpfungsmythen der großen Weltreligionen erzählen ebenso wie die Schöpfungstexte aus der Kabbala, der Gegenwartsliteratur und den Naturwissenschaften von den Anfängen menschlichen Lebens. Diese Texte überführt der Lebenstänzer Felix Grützner in Bewegung, am Klavier begleitet von Patrick Bebelaar. Den sprachlichen Rahmen fasst die Sprechkünstlerin Jule Hölzgen (Akademie für gesprochenes Wort https://gesprochenes-wort.de/ ).


Das Osternest - Der Hase ein listiger Eier-Dieb?

Woher kommt es, dass das christliche Osterfest mit bunten Hühner-Eiern und Hasen kombiniert wird? Wir begeben uns auf Spurensuche von HASE zu HASE bei Kruzifix! Fakten und Facetten.


Premiere: „Glaube + Kunst“

Filmpremiere „GLAUBE + KUNST“

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich lade Sie herzlich zur Premiere des Dokumentarfilms „GLAUBE+KUNST“ ein und freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen in die Wechselseitigkeit von Glaube und Kunst einzutauchen und der Frage nachzugehen, ob „religiöse Kunst“ heute überhaupt noch möglich ist.
Ihr Bischof Dr. Gebhard Fürst

 

Ort: Kino EM – Innenstadtkinos, Bolzstraße 4, 70173 Stuttgart
Datum: 24. März 2023
Einlass ab 18.00 Uhr, Beginn 18.30 Uhr

 

Zusammenfassung

Das vielfältige Wechselspiel zwischen Glaube und Kunst ist das Thema dieses Dokumentarfilms: Wie transzendent ist die Kunst? Wie viel Ästhetik bedarf der Glaube? Ist „religiöse Kunst“ überhaupt noch möglich, und wenn ja, wie?
Glaube + Kunst nähert sich diesen Fragen anhand von Werken aus unterschiedlichen Epochen der Kunstgeschichte – vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Dabei zeigt sich: es gibt eine Kontinuität der Themen über die Jahrhunderte hinweg. Die Zerbrechlichkeit menschlicher Existenz ist eine Grunderfahrung, die Künstler:innen bis heute inspiriert. Sie spiegelt sich in dem vor mehr als 500 Jahren entstandenen Isenheimer Altar von Matthias Grünewald ebenso wie in Joseph Beuys’ Installation Zeige Deine Wunde aus dem Jahr 1976.

Was ist das Gemeinsame? Was das Trennende?

Darüber hinaus besucht der Film Künstler:innen in ihren Ateliers und befragt sie zu ihren Arbeiten und zu ihrer Motivation, sich in der Kunst mit Fragen des Glaubens zu beschäftigen.

Dokumentation: 45 Minuten
Regisseur: Dominik Wessely
Im Anschluss an die Vorführung findet eine kurze Diskussionsrunde mit Regisseur Dominik Wessely und Bischof Dr. Gebhard Fürst statt.

 

Anmeldung unter: https://www.kbw-stuttgart.de/veranstaltungen/240323-glaube-kunst/